ganz egal, was um uns her­um geschieht: Euro­pa macht ein­fach wei­ter, als sei nichts gesche­hen. Der Preis für den völ­li­gen Ver­lust poli­ti­scher Ant­wort­fä­hig­keit könn­te hoch aus­fal­len. Der Wes­ten, noch vor kur­zem das glo­bal maß­ge­ben­de Ziel geschicht­li­cher Ent­wick­lung, sieht sich sei­nem dro­hen­den Zer­fall kon­fron­tiert. Nach­dem die grö­ßer wer­den­de Kluft zwi­schen öffent­li­cher Mei­nung und rea­ler Erfah­rung schon häu­fi­ger sicht­bar wur­de, mar­kiert die Sil­ves­ter­nacht 2015/16 einen Ein­schnitt: es wur­de über­ra­schend deut­lich, wie hoch der Preis tat­säch­lich aus­fal­len kann, den man für die Wei­ge­rung, sich der Wirk­lich­keit zu kon­fron­tie­ren, zu zah­len hat. Die Gefah­ren­ab­wehr indess folgt dem tra­di­tio­nel­len Mus­ter des welt­ver­ach­ten­den, christ­li­chen Euro­pa: erst wird die libe­ra­le Ord­nung der Geschicht­lich­keit ent­zo­gen, immu­ni­siert, sakra­li­siert, um dann mit ent­spre­chend kon­stru­ier­ter Legi­ti­ma­ti­on zum gerech­ten Bür­ger­krieg wider die ‚Fein­de der Demo­kra­tie‘ auf­zu­ru­fen. Das Halt­lo­se der gegen­wär­ti­gen Lage aber ver­brei­tet zuneh­men­des Unbe­ha­gen. Es schien mir des­halb sinn­voll, auf Aus­nah­me­ge­sprä­che hin­zu­wei­sen, die als Gespräch etwas polishaf­tes an sich haben, in die Mau­er blo­ckier­ter Erfah­rung eine Bre­sche schla­gen und eine ande­re Tra­di­ti­on wach­hal­ten. » Die Weni­gen und die Vielen